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(c) Helmer Litzke: im RTL Radio-Studio in Berlin


RTL-Moderator Helmer Litzke im Interview: „Radio ist das emotionalste Medium“

Deutschlands Radio-Personalities verraten uns regelmäßig ihre ganz persönliche Sicht auf Themen aus Politik, Medien und Gesellschaft. Worüber haben sie sich zuletzt so richtig geärgert? Was haben sie zuletzt gelesen oder im Fernsehen geschaut? Was empfehlen sie im Internet? Der “Radioszene-Fragebogen”: persönlich, unterhaltsam, aktuell und immer wieder neu in Kooperation mit der meistgelesenen Radio-Website RADIOSZENE

Radio-Moderator, TV-Kommentator und seit 20 Jahren Stadion-Sprecher der Vierschanzentournee in Oberstdorf: Helmer Litzke ist ein wahres Multitalent. Mit 15 überredete er seinen Schuldirektor, in den großen Pausen Schulfunk senden zu dürfen – mit Geburtstagsgrüßen, Quiz-Fragen und Musikwünschen. Erste Radio-Erfahrungen, die ihm noch viele Jahre später nützten, als er bei RTL RADIO in Luxemburg mit den besten Hits aller Zeiten als Morning-Man in den Tag startete. Helmer Litzke steht wie kein anderer für den persönlichen Kontakt mit seinen Hörern – und damit für das, was die „Vier Fröhlichen Wellen“ von Radio Luxemburg ausgemacht hat.  

Seit Sommer 2015 moderiert er bei RTL – Deutschlands Hit-Radio von Montag bis Samstag zwischen 10 und 14 Uhr live aus dem RTL-Radiocenter in Berlin. Auch wenn seine Moderationen heute viel kürzer sein müssen als früher in Luxemburg: „Helmer bei der Arbeit“ beweist im neuen Programm zwischen den besten neuen Hits und den RTL Greatest Hits, dass sich Personality und streng formatiertes amerikanisches Hit-Radio nicht ausschließen müssen.     

Im Radioszene-Fragebogen verrät Helmer Litzke, warum Radio für ihn das emotionalste Medium ist und warum er gern mal ein Gesetz für kürzere Schlangen beim Einkauf erlassen würde. Sein musikalischer Rat an Angela Merkel: „Dream On“. 

Der Radioszene-Fragebogen mit Helmer Litzke 

MAASS·GENAU: Worüber haben Sie sich zuletzt so richtig gefreut? 

Über das Zwischenzeugnis von meinem Sohn (12. Klasse). 

MAASS·GENAU: Und worüber haben Sie sich zuletzt geärgert? 

Über einen Bußgeldbescheid: 21 zu schnell auf der Autobahn. 

MAASS·GENAU: An welchem Ort sind Sie aktuell am liebsten – und warum? 

… ab Frühling in meinem kleinen Garten, weil ich dort gut abschalten und den Akku aufladen kann. 

MAASS·GENAU: Welches politische Thema bewegt Sie im Moment?  

Mich bewegen alle Themen, die unser tägliches Leben, unseren Alltag begleiten. Ich beobachte, dass sich viele, auch ich, von der Politik nicht mehr mitgenommen fühlen. Es gibt eine Menge Scheindebatten und zu wenig Klartext. 

MAASS·GENAU: Über wen sollte endlich mal gesprochen werden – und warum?  

Über die, die für andere Menschen in der Gesellschaft einen wichtigen Job machen. Z.B. Krankenschwestern, Altenpfleger, Polizeibeamte u.ä… weil sie im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ungerecht bezahlt werden.

MAASS·GENAU: Mit wem würden Sie gern mal tauschen und was würden Sie dann als Erstes tun?  

Mit einem Bundesrichter. Ich würde als erstes folgendes Gesetz erlassen: Ein Kunde darf seinen Einkauf ohne zu bezahlen mit nach Hause nehmen, wenn an seiner Kasse mehr als fünf Kunden vor ihm anstanden und alle anderen Kassen nicht geöffnet wurden.

MAASS·GENAU: Was lesen Sie gerade?

»4321« von Paul Auster. Wirklichkeit ist nicht nur das, was geschieht, sondern auch was nicht geschieht.

MAASS·GENAU: Was haben Sie zuletzt im Fernsehen, Kino oder Theater geschaut und wie fanden Sie es?

Im Kino „Eddie the Eagle“ – alles ist möglich. Und im Theater „Falco, das Musical“. Beides fand ich überragend gut.

MAASS·GENAU: Was können Sie im Internet empfehlen?

NEON – (angeblich) unnützes Wissen.

MAASS·GENAU: Mein Song an…

Angela Merkel… „Dream On“

Sigmar Gabriel… „The Way It Is“

Deutschland… „Never Give Up“

MAASS·GENAU: Mein erstes Radioerlebnis war…

1995. Ich war mit einem Kollegen 223 Stunden nonstop on Air. Insgesamt haben wir 2.882 Songs in 223 Stunden aufgelegt, alles Musikwünsche. Das war ein Weltrekord fürs „Guinness Buch der Rekorde“ bei RSA Radio in Kempten.

MAASS·GENAU: Ich mache leidenschaftlich gern Radio, weil… 

…ich aus einem Kindheitstraum einen Beruf machen konnte. Durch Musik, Menschen und das Leben entstehen Geschichten, über die es sich lohnt, zu sprechen. Es ist ein spezielles Gefühl mit Hörern, die man persönlich nicht kennt, kontinuierlich eine Verbindung aufzubauen, die es einem erlaubt, mit ihnen zu reden, zu lachen oder auch mal zu weinen, fast wie unter Freunden. Radio ist für mich das emotionalste Medium.

MAASS·GENAU: Das ärgert mich am Radio von heute…

(lacht) Es ist oft zu berechenbar.

MAASS·GENAU: Wenn ich einen Tag Programmchef beim Radio wäre, würde ich…

…sagen: Geht rein ins Studio und macht Radio.

Dieses Interview von Jochen Maass erscheint auch auf www.radioszene.de 

(c) Helmer Litzke: Stadionsprecher bei der Vierschanzentournee