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Steffi Burkhart: Meine Woche…

Oldenburg, Köln, Berlin und Luzern: Autorin und Dozentin Dr. Steffi Burkhart war in der vergangenen Woche viel unterwegs, um über die Bedürfnisse junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt aufzuklären. Mal spricht sie vor Unternehmern, mal gibt sie Interviews für die Medien. Einen regelmäßigen Tagesablauf kennt die Generation-Y-Botschafterin nicht. Denn jede Woche ist anders. Doch eines ist fast immer gleich: Frühmorgens um sechs klingelt bei der 31-Jährigen der Wecker. Und die langen Tage enden meist spätabends im Hotel – irgendwo in Deutschland. 

Für MAASS·GENAU hat Dr. Steffi Burkhart eine Woche Tagebuch geführt.      

Dienstag, 08.11.16: 

06:00 Uhr: Der Wecker klingelt. Müde. 

06:30 Uhr: Ich mache endlich die Augen auf und checke noch im Bett meine eMails.

07:00 Uhr: Kurzes Sportprogramm und Frühstück.

08:00 Uhr: Heute Vormittag ist Arbeit im Homeoffice angesagt.

11:30 Uhr: Abfahrt zum Hauptbahnhof Köln.

12:00 Uhr: Fahrt mit dem Zug nach Oldenburg. Während der Fahrt korrigiere ich ein Interview für das Magazin „Psychologie heute“. Mittagessen gibt es heute im Zug. Sushi vom Bahnhof. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit wirklich gutem Sushi. Es ist aber immer noch besser, als immer Brötchen zu futtern.

16:30 Uhr: Ankunft in Oldenburg. Gutes Gefühl – weil ich mal nicht wie die letzten Wochen völlig verspätet (wegen Flug-Streiks oder Bahnverspätungen) beim Kunden ankomme. Am Bahnhof werde ich schon erwartet. Von Oldenburg selbst sehe ich nicht wirklich viel. So geht es mir in jeder Stadt. Ich reise an, setze mich ins Taxi oder wo möglich in ein DriveNow-Auto, fahre zum Veranstaltungsort und nach der Veranstaltung entweder wieder direkt zum Bahnhof, Flughafen oder ins Hotel.

17:00 Uhr: Es geht zur Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren in Kooperation mit der IHK und Landessparkasse. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Am Puls der Zeit – Nachwuchskräfte gewinnen und binden“. Sie beginnt um 18:30 Uhr.

Ich habe also noch Zeit für Gespräche, Technik- und Soundcheck und dem Aufsaugen der Atmosphäre.

   

19.00 Uhr: Nun bin ich dran. Mit einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion. In der Diskussion sind drei weitere Gäste geladen. Der Vorstandsvorsitzende der Landessparkasse zu Oldenburg, ein CEO von Paul Hewitt und ein Ingenieur aus einem Clusterhouse in Oldenburg. Die Runde ist lustig und macht Spaß.  

20.45 Uhr: Der Moderator beendet die Diskussionsrunde und lädt ein zu einem Ausklang der Veranstaltung beim Netzwerken. 

22.00 Uhr: Ich verlasse die Veranstaltung mit interessanten Gesprächen und tollem Feedback. 

22:30 Uhr: Nach einem langen Tag endlich Ankunft im Hotelzimmer. Dort werden noch letzte eMails beantwortet.

23:30 Uhr: Das Licht geht aus. Letzter Blick in die ARD-Tagesschau-App zu den US-Wahlen.

Mittwoch, 09.11.16:

05:45 Uhr: Der Wecker klingelt früher als sonst. Gut geschlafen, aber zu kurz. Mein erster Blick geht aufs Handy und zum aktuellen Stand der US-Wahlen. Ein bisschen mulmig ist mir schon …

Geil! Draußen ist alles weiß! In Oldenburg schneit´s! Ich liebe es, wenn eine Stadt von Schnee bedeckt ist!

06:40 Uhr: Check-Out mit einem Kaffee To-Go. Ein Taxifahrer bringt mich zum Hauptbahnhof. Dort hole ich mir ein belegtes Brötchen zum Frühstück. Arrggg – immer dieses Reise-Essen …

06:50 Uhr: Abfahrt von Oldenburg mit dem Zug nach Köln.

In Bremen hat der Anschlusszug 30 Minuten Verspätung. Ich denke über die Wahlergebnisse der US-Wahlen nach (ich kann mich erinnern, wie Trump am Anfang von allen belächelt wurde – jetzt ist er Präsident) – ich bin besorgt, unterhalte mich kurz via WhatsApp mit einer Freundin darüber. Die Welt wird durch Trump noch unberechenbarer. Puh! Danach mache ich mal kurz ein Power-Napping, um mich dann auf meinen Vortrag bei der Veranstaltung in Köln vorzubereiten.

 
11:30 Uhr: Ankunft in Köln. 30 Minuten zu spät. In 10 Minuten soll ich beim Soundcheck für die Nachfolgeveranstaltung sein. Deshalb schnell ins Taxi und los.  

Es ist eine Kundenveranstaltung im Hotel Pullman von einem IT-Unternehmen. Mein Thema: Junge Menschen als Treiber für den Kulturwandel in der Arbeitswelt.   

12:45 Uhr: Mein Vortrag beginnt. Im Anschluss stehe ich beim Mittagessen noch für Fragen zur Verfügung. Die Gespräche sind interessant und die Feedbacks gut. 

14:00 Uhr: Fahrt nach Hause. Weil ich auf Veranstaltungen nie etwas esse, hat mein Freund zu Hause schon leckeres Mittagessen vorbereitet. Danach nehmen wir uns eine Stunde Zeit und tauschen uns aus.  

15:30 Uhr: Ich arbeite eMails und aufgeschobene Telefonanrufe ab. Ich checke den Rest der Woche, packe wieder den Koffer, um dann kurz vor acht ein Taxi zu rufen. 

20:00 Uhr: Fahrt zum Kölner Flughafen und Abflug nach Berlin. Während ich auf meinen Flieger warte (der Verspätung hat), checke und beantworte ich weitere eMails.  

23:00 Uhr: Ankunft im Hotel in Berlin – der Kunde hat mich ins Motel One eingecheckt. Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel bringt mich der Taxifahrer noch kurz zu einem Döner-Laden. Im Hotelzimmer angekommen freue ich mich auf das Essen (am Flughafen in Köln und im Flieger gab´s nämlich nichts mehr) – der leider richtig übel schmeckt. Ich „facetime“ noch kurz mit meinem Freund. Dann sinke ich müde ins Bett.

Donnerstag, 10.11.16:

06:30 Uhr: Aufstehen. Doofe Nacht! Hab’ gefroren, weil die Decke zu dünn war. Mit ein Grund, warum ich gerne selbst meine Hotels buche …

07:00 Uhr: Ich hole mir zwei Cappuccino aus dem Frühstücksraum und setze mich ins Zimmer. Dort bereite ich mich nochmal intensiv auf meinen Vortrag vor.

10:00 Uhr: Los geht´s zu Fuß und mit Koffer zur „Akademie der Wissenschaft“ zur Veranstaltung „Netzwerktreffen SchuleWirtschaft“. Gelotst werde ich von GoogleMaps. Veranstalter ist das Institut für dt. Wirtschaft in Köln. Es folgt Begrüßung und Soundcheck – wie immer. 

11:00 Uhr: Die Veranstaltung beginnt.

11:15 Uhr: Ich bin dran – 30 Minuten Impuls „Generation Z in der Berufswelt – Moderne Ansprüche an die Ausbildungspraxis“ und anschließende Diskussion. Nach mir folgt ein weiterer Vortrag, dem ich interessiert zuhöre.

12:30 Uhr: Mittagspause und im Anschluss kleinere Diskussionsrunden im World Café Format (eine spezielle Fragetechnik bei Workshops). Ich diskutiere mit und stehe den Teilnehmern in den drei Stunden für Gespräche und Fragen zur Verfügung.   

Ich checke kurz auf meinem Smartphone (wenn ich das nicht hätte, würde ich im Chaos enden…), wann ich als nächstes wo sein muss. 

15:30 Uhr: Ich verabschiede mich kurz bei meinem Gastgeber, hole Koffer und Jacke bei der Garderobe ab und schnaufe mal 15 Minuten durch. Dann geht´s weiter zur nächsten Veranstaltung. 

16:00 Uhr: Bei der Deutschen Telekom: 20 geladene Experten diskutieren über das Thema „Wie können wir Digitalisierung nutzen, um unsere Gesellschaft positiv zu gestalten?“. Ich bin sehr gespannt. Die Begrüßung in der Runde ist sehr freundlich. Es sind ganz unterschiedliche Personen unterschiedlichen Alters vertreten wie Stefanie Kreusel, Mitglied im Aufsichtsrat Deutsche Telekom AG, Monika Brandl – Vorsitzende des ver.di-Gewerkschaftsrats und Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom, Renate Fallbrüg, Pastorin, Stephan Grabmeier, Chief Innovation Evangelist, Simone Weyand, Grundschullehrerin – und zwei Start-up-Gründer, die 18 und 21 sind.

Tolles Event und tolles Diskussionsformat – „Fishbowl Diskussion“ (benannt nach der Sitzordnung, die einem Goldfischglas gleicht). Ich bin ganz begeistert und finde die Runde sehr informativ. Freue mich über alle weiteren Treffen, die in Planung sind.  

19:30 Uhr: Ich muss mich vom Netzwerkabend (leider) verabschieden und direkt weiter zum Flughafen.  

Im Taxi fällt mir fast das Herz in die Hose. Auf dem Flugticket steht: Boarding um 20:00 Uhr. Komisch … ich habe was anderes in Erinnerung. Der Taxifahrer drückt schon aufs Gas. Da seh ich: Das war das Ticket von gestern… Ich hole das Ticket von heute raus. Puh! Aufatmen. Boarding ist erst um 20:50 Uhr. Wir fahren also recht gemütlich weiter.  

Am Flughafen esse ich noch kurz Maultaschen mit Sauerkraut. Das ist mein Lieblingsessen am Flughafen Tegel in Berlin.

20:50 Uhr: Boarding für meinen Flug von Berlin-Tegel nach Zürich. Ich warte im Warteraum auf den Flieger und schreibe dieses Tagebuch. Plötzlich höre ich meinen Namen. Mist! Hab’ ich ganz verpennt… Ich stehe auf und gehe zum Check-in.

Im Flieger schlafe ich ein. Die Flugzeit ist für mich immer ein guter Zeitpunkt, um mal kurz Energie zu tanken. Deshalb reserviere ich immer einen Platz am Fenster.

22:30 Uhr: Landung. Ich werde vom Kunden am Ausgang begrüßt, mit einem Versorgungspackage: Süßigkeiten, Getränk und Brötchen. Super lieb!

23:30 Uhr: Wir kommen endlich im Mövenpick-Hotel in der Nähe von Luzern an. Vor einer Woche war ich auch in der Nähe von Luzern. Habe mit einem Mittelständischen Unternehmen einen Workshop durchgeführt.

Müde falle ich ins Bett.

Freitag, 11.11.16:

07:00 Uhr: Aufstehen und Kaffee auf dem Zimmer trinken. Ich checke eMails und bereite mich auf meinen Vortrag vor. Zur Abwechslung höre ich heute selber mal mehreren Referenten zu. Wie bspw. Sebastian Purps-Pardigol, der den Bestseller „Führen mit Hirn“ mit Prof. Dr. Gerald Hüther geschrieben hat. Ihn wollte ich schon immer mal hören.

Im Laufe des Tages schreibt mich ne gute Freundin aus Köln an: „Wo bist du? Kommst du mit?“ Ich muss lachen! Es ist ja der 11.11. und da geht´s in Köln richtig rund. Vor ner halben Stunde habe ich bei Instagram ein Bild von ihr gesehen – top gestylt für Karneval.

16:30 Uhr: Jetzt werde ich angekündigt. Als letzter Vortrag am Tag. Hier mal ein paar Feedbacks der Teilnehmer. Hab ich gestern zufällig im Netz gefunden.

17:30 Uhr: Ich werde zur Signierstunde geschickt. Lustig. Das mache ich echt selten. Bringe selber nie Bücher mit. Aber mein Kunde war super vorbereitet und hat selber welche bestellt. 22 Bücher verkauft. Das freut mich! Es zeigt mir, dass meine Inhalte gut angekommen sind.  

19:00 Uhr: Ich gehe kurz aufs Zimmer, telefoniere mit meinem Freund und gehe dann zum gemeinsamen Abendessen.

21:30 Uhr: Endlich auf dem Zimmer! Super müde. Wie ganz oft die Woche – stelle ich grade mal fest. Naja, es ist kurz vor Jahresende und es war alles doch recht viel und anstrengend.

Mein Abend endet mit „The Voice of Germany“. 😀

Samstag, 12.11.16:

07:00 Uhr: Aufstehen.

08:00 Uhr: Frühstück.

10:30 Uhr: Ich werde zum Flughafen gefahren.

12:00 Uhr: Ich kaufe noch leckere Schokolade für meinen Freund und checke vorm Abflug meine Mails. Also wenn ich „checken“ schreibe, dann lese ich die nicht nur, sondern antworte auch.

12:30 Uhr: Endlich Boarding.

15:00 Uhr: Ich komme zu Hause an. Super happy, endlich wieder meinen Freund zu sehen. Er hat wie immer etwas zu essen vorbereitet und frische Blumen gekauft.

Wir verbringen Zeit miteinander, kaufen fürs Wochenende ein, ich gehe eine Stunde laufen und lass den Tag mit Netflix und Rotwein ausklingen.

Sonntag, 13.11.16: 

08:30 Uhr: Aufstehen. Mama anrufen. Freundin anrufen, die Geburtstag hat. Bruder anrufen. Social Media checken. Post holen und bearbeiten.

11:30 Uhr: Gemütlich mit meinem Freund brunchen.

15:00 Uhr: Mit einer Freundin laufen gehen.

16:30 Uhr: Nochmal an den Rechner setzen. eMails checken, Rechnungen schreiben und diesen Wochenplan fast fertig schreiben. Kurze Vorbereitung für morgen und übermorgen.

20:15 Uhr: Abschluss des Abends mit meinem Freund im Kino: „Inferno“. Mein Urteil: Knaller Film! Kann ich jedem empfehlen.

Montag, 14.11.16:

06:30 Uhr: Aufstehen.

07:00 Uhr: Vorbereitung auf meinen Vortrag beim Bundesverband Mittelständischer Unternehmen in Köln.

09:30 Uhr: Fahrt zum Veranstaltungsort in Köln. Mit DriveNow. Vor Ort geht es dann zur Technik, Soundcheck (wie immer). Um 10:45 Uhr werden die Gäste begrüßt. Vor mir spricht Marketing-Experte Klaus J. Fink. 

11:45 Uhr: Ich bin mit meinem Vortrag dran.

13:00 Uhr: Rückfahrt ins Homeoffice.

13:30 Uhr: Telefontermin zur letzten Absprache für meinen Auftrag am 01. Dezember bei einem Mittelständischen Unternehmen in Neu-Ulm.

14:00 Uhr: Weiteres Telefonat mit meiner neuen Social Media Beauftragten.

15:00 Uhr: Telefoninterview mit der „Kronen Zeitung“ aus Österreich zum Thema „Lehrlinge“ (mehr weiß ich noch nicht).

16:00 Uhr: Telefontermin mit einer Zeitung aus Osnabrück.

16:30 Uhr: Telefontermin mit einem potenziellen Auftraggeber „EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“.

17:00 Uhr: Telefontermin mit meinem IT-Fachmann.

Danach komme ich dann mal zum Essen.

19:00 Uhr: Sport.

20:30 Uhr: Vorbereitung auf den nächsten Tag, dort habe ich einen Kunden in Rosenheim.

(c) für alle Fotos: Dr. Steffi Burkhart