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Gedanken…! – von Jochen Maass

Lieber „Tatort“! 
Es war ein toller Sport-Sommer. Fußball-EM, Olympia: Dieses Jahr waren wir vom Wiederholungs-Sommerloch im Fernsehen perfekt abgelenkt.  

Und doch fehlte etwas, damit der Sonntag sich wie ein echter Sonntag anfühlt. Denn nach Familien-Frühstück, Spaziergang, Bürokram und Abendessen bietet die ARD sonntags um 20:15 Uhr ein Gefühl, das seit dem Ende von „Wetten, dass..?“ rar geworden ist im Fernsehen. 

„Tatort“-Gucken ist anders als Rudel-Gucken bei großen Sport-Events. „Public Viewing“ ist – wie der Name schon sagt – öffentlich. Der Sonntags-Krimi ist intim. Er fühlt sich an wie Wolldecke, Füße hochlegen, Nest. Abschalten, bevor die neue Woche beginnt. Und – obwohl er ja eher still geguckt wird – er steht für Lagerfeuer und Familie.

Knapp zehn Millionen Zuschauer saßen beim neuen Kölner „Tatort“ zusammen auf dem Sofa, der vor allem durch die intensiven Darsteller und den großen Spannungsbogen überzeugte. Es war endlich mal wieder spannend. Ein echter Krimi mit furiosem Finale – was für die Kölner Sozial-„Tatorte“ ja nicht selbstverständlich ist. 

Übrigens: Fast die Hälfte der Zuschauer kamen aus der jungen Zielgruppe der unter 59-Jährigen. Die andere Hälfte war älter. Die ganze Familie eben. 

Das kann kein YouTube, das kann nur Fernsehen!