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Valerie Niehaus hat gemeinsam mit vielen Schauspielkollegen die Kampagne „Auf ein Wort“ gestartet. 90 Promis – darunter Heiko Maas, Walter Sittler, Ann-Kathrin Kramer, Hannes Jaenicke, Anja Reschke und Katharina Wackernagel – haben sich dafür mit einem von ihnen ausgesuchten Wort fotografieren lassen, das für einen Wert oder ein Grundrecht steht.

Entstanden ist die Idee, um Pegida etwas Intelligentes entgegenzusetzen. Es ist keine Kampagne GEGEN etwas, sondern FÜR etwas. 

MAASS·GENAU findet: Ein engagierter Beitrag für mehr gemeinschaftliche Verantwortung, der in diesen bewegten europäischen Zeiten zwischen Brexit und EM-Jubel gut tut – und daran erinnert, dass man mit positivem Denken mehr erreicht.

Die portraitierten Künstler veröffentlichen die Foto-Motive u.a. auf ihren Facebook-Seiten.
Exklusiv für MAASS·GENAU schreibt Valerie Niehaus, was sie sonst noch bewegt:

„Darüber spricht man!“ – 13 Fragen an… Valerie Niehaus

MAASS·GENAU: Worüber haben Sie sich zuletzt so richtig gefreut?

Über den sofortigen Erfolg unserer Kampagne. In zahlreichen Kommentaren zur Veröffentlichung von „Auf ein Wort“ war zu erkennen, dass die Leute unser Anliegen verstanden haben und wir sie mit unserer Sache berühren können. 

Überdies bin ich grundsätzlich offen für Freude – sie begegnet mir jeden Tag sehr häufig.

MAASS·GENAU: Und worüber haben Sie sich geärgert?

Darüber, dass das geplante Wiedervereinigungsdenkmal in Berlin nicht gebaut werden kann. Ich bin der Ansicht, dass solche Orte den Menschen ihre Möglichkeiten vor Augen führen. 

MAASS·GENAU: An welchem Ort sind Sie aktuell am liebsten – und warum?

Tatsächlich in Warteräumen an Flughäfen! Dort zu sein bedeutet für mich meistens, etwas abgeschlossen zu haben und etwas Neues zu beginnen. Eine Zwischenzeit mit Raum für Reflexion, Vorarbeit, Nacharbeit oder auch achtsames Nichtstun. Außerdem liebe ich mein Zuhause.

MAASS·GENAU: Welches politische Thema bewegt Sie im Moment?

Die Zukunft der Europäischen Idee.

Unser Umgang mit den Veränderungen, die unser Verhalten in der Welt ausgelöst hat – Natur- und Wirtschaftskatastrophen.

Und die Frage, auf die Donald Trump hoffentlich nicht die amerikanische Antwort ist.

MAASS·GENAU: Über wen sollte endlich mal gesprochen werden – und warum?

Über Menschen, die es geschafft haben, ihr Leben zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.

Wir berichten und sprechen fast ausschließlich vom Unvermögen der Leute, ihre Bedingungen zu ertragen. Unsere Hauptthemen sind dann Depression, Burn out, Insolvenz. Mit dem Ergebnis, dass wir alle darin bestätigt sind, wie schrecklich das Leben ist und auch aufgeben – sonst würden wir ja nicht dazu gehören.

Aber es gibt so viele Menschen, die tagtäglich sehr schwierige Herausforderungen meistern, die es geschafft haben, ihre seelischen, körperlichen und schicksalhaften Hindernisse zu überwinden und aus ihren Krisen eine Erfolgsgeschichte zu machen. Das sind in meinen Augen Alltagshelden in unserer Mitte, deren Geschichten und Beispiele ich als motivierend und beruhigend und versöhnlich empfinde. 

Diese Lebensgeschichten vermitteln Kraft zum Aufstehen und Weitermachen. 

MAASS·GENAU: Mit wem würden Sie gern mal tauschen und was würden Sie dann als Erstes tun?

Ich tausche in meinem Beruf ja ständig mit meinen Figuren und erlebe darüber recht unterschiedliche Lebenssituationen – und dann gehe ich mit denen immer erstmal spazieren, dabei lernt man schon sehr viel über jemanden.

MAASS·GENAU: Was lesen Sie gerade?

John Irvings neuen Roman“ Straße der Wunder“ sowie Jiddu Krishnamurti „Einbruch in die Freiheit“

MAASS·GENAU: Was haben Sie zuletzt im Fernsehen, Kino oder Theater geschaut und wie fanden Sie es?

Die Filme “ Selma“, “ 12 years a slave “ und „Der Butler“ geben zur Zeit bei uns zu Hause Geschichtsunterricht .

MAASS·GENAU: Was können Sie im Internet empfehlen?

…Ruhe bewahren?

MAASS·GENAU: Worüber wird in den Medien viel zu oft gesprochen?

Siehe oben…

MAASS·GENAU: Ihr Wort an…

Deutschland… Zufriedenheit 

Angela Merkel… Auftrag

Pegida… Geduld 

MAASS·GENAU: Ihr Schlusswort – Deshalb ist die Kampagne „Auf ein Wort“ gerade jetzt so wichtig…

Wir stehen meines Erachtens nach an einem Wendepunkt.

Die Welt sortiert sich neu und wir können, sogar im Angesicht der großen humanitären Katastrophen unserer Zeit, mit Zuversicht daran arbeiten, diese Umstrukturierung zu Gunsten einer auf Werten basierenden Gemeinschaft zu gestalten.

Umdenken heißt dann Unwissenheit aushalten und Wertschätzung des Nächsten, Empathie diszipliniert leben. Selbstverantwortlich erkennen, was der Einzelne in der Gesellschaft braucht und zu geben hat. „Auf ein Wort“ soll daran erinnern und zum Reflektieren und Debattieren einladen.

Mit unserem Ansatz „für“ etwas zu sein, statt „gegen“ etwas zu sein, haben wir es geschafft, unseren Protagonisten ihr aktives Potential vor Augen zu führen. Und wir wünschen uns, dass dieser Ansatz auch die Leute inspiriert, die unsere Aktion wahrnehmen. 

Es liegt in unserer Hand, in unseren Worten, in unseren Entscheidungen.

Medientipp: Die Kampagne AUF EIN WORT